Eine Oma hinterfagt einen gottlosen Redner – er konnte ihr nicht antworten.

Allgemein | 13. September 2016

Pfarrer Wilhelm Busch berichtet: Als ich noch ein junger Pastor war, geschah bei uns im Ruhrgebiet etwas Seltsames: Da war eine große Versammlung. Ein gelehrter Mann wies zwei Stunden lang nach, dass es gar keinen Gott gibt. Er hatte seine ganze Gelehrsamkeit auf den Tisch gelegt. – Der Saal war voll mit Menschen. Die Luft war getrübt durch Tabaksqualm. An Beifall wurde nicht gespart: »Hurra! Es gibt keinen Gott! Wir können tun und lassen, was wir wollen!«

Als der Redner nach zwei Stunden fertig war, stand der Leiter der Versammlung auf und sagte: »Jetzt ist Diskussion. Wer etwas sagen will, kann sich melden!« Natürlich hatte keiner den Mut dazu. Jeder dachte: »So einem gelehrten Mann kann man jetzt nicht widersprechen!« Sicher waren viele da, die ihm nicht zustimmten. Aber wer hat schon den Mut, nach vorne aufs Podium zu gehen, wenn da tausend Menschen sitzen die tosend Beifall brüllen!

Doch! Eine Stimme meldet sich! Im Hintergrund macht sich eine alte Oma – es gibt auch junge – bemerkbar. Es war so eine richtige ostpreußische Großmutter mit schwarzem Häubchen, von denen es im Ruhrgebiet viele gibt. – Auf ihre Meldung hin fragt der Vorsitzende: »Oma, Sie wollen etwas sagen?« – »Ja«, antwortet die Oma, »ich wollte etwas sagen!« – »Nun, dann müssen Sie aber nach vorne kommen!« – »Ja«, sagt die Oma, »keine Angst, ich komme!« – Eine tapfere Frau! Das ist so um das Jahr 1925 herum geschehen! – Die mutige Oma marschiert also nach vorne aufs Podium, stellt sich ans Rednerpult und fängt an:

»Herr Redner, jetzt haben Sie zwei Stunden lang von ihrem Unglauben gesprochen. Lassen Sie mich jetzt 5 Minuten von meinem Glauben sprechen. Ich möchte Ihnen sagen, was mein himmlischer Vater für mich getan hat. – Sehen Sie, als ich eine junge Frau war, da verunglückte mein Mann auf der Zeche. Sie brachten ihn mir tot ins Haus. Da stand ich nun mit meinen drei kleinen Kindern allein da. Damals waren die sozialen Einrichtungen sehr mäßig. Ich hätte verzweifeln können, als ich da am Sarg meines Mannes stand!

Und sehen Sie: Da fing´s an, dass mein Vater im Himmel mich getröstet hat, wie kein Mensch mich trösten konnte. Was die Menschen mir sagten, das ging zum einen Ohr herein und zum andern wieder hinaus. – Aber ER, der lebendige Gott, hat mich getröstet! Und dann habe ich ihm gesagt: ´Herr, jetzt musst Du für meine Kinder Vater sein!´« – Es war ergreifend, wie die alte Frau erzählte! – »Ich habe abends oft nicht gewusst, wo ich das Geld hernehmen sollte, um die Kinder am nächsten Tag satt machen zu können. – Und da hab ich´s wieder meinem Heiland gesagt: ´Herr, Du weißt doch, dass ich so elend dran bin. – Hilf Du mir!´«

Und dann wendet sich die alte Frau zu dem Redner und sagt: »Mein Gott hat mich nie im Stich gelassen, nie! Es ging durch große Dunkelheiten, aber er hat mich nie im Stich gelassen! – Und er hat noch mehr getan: Er hat seinen Sohn gesandt, den Herrn Jesus. Der ist für mich gestorben und auferstanden. Er hat mich von aller Schuld befreit!« – »Ja!«, fuhr sie fort, »jetzt bin ich eine alte Frau. Ich werde bald sterben. Und sehen Sie: Er hat mir auch eine gewisse Hoffnung im Blick auf das Leben bei ihm gegeben. Wenn ich hier die Augen schließe, dann wache ich im Himmel auf, weil ich dem Herrn Jesus gehöre. – Das alles hat er für mich getan!«

»Und jetzt frage ich Sie, Herr Redner: Was hat denn Ihr Unglaube für Sie getan?« – Da steht der Redner auf, klopft der alten Oma auf die Schulter und sagt: »Ach, so einer alten Frau wollen wir den Glauben ja gar nicht nehmen. Für alte Leute ist der ja ganz gut!« – Da hätte man die alte Oma aber mal sehen sollen! Energisch wischt sie das weg und erklärt: »Ne, Ne! So können Sie mir nicht kommen! Ich habe eine Frage gestellt, Herr Redner, und die sollen Sie mir beantworten! Was mein Herr für mich getan hat, das habe ich Ihnen gesagt. – Und nun sagen Sie mir: Was hat Ihr Unglaube für Sie getan?« – Große Verlegenheit!

Eine Ansprache von Pastor Wilhelm Busch

Quelle

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