Allgemein | 31. August 2016
„Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen; die Finsternis für Licht und Licht für Finsternis erklären; die Bitteres süß und Süßes bitter nennen!“
(Jesaja 5,20 Schlachter 2000)
Der baptistische Prediger Charles Haddon Spurgeon (1834-1892) schrieb:“Eine Sache ist entweder wahr oder sie ist falsch. Dieser Satz ist meiner Ansicht nach selbstverständlich, aber es gibt viele, die ihn nicht für richtig halten. Die herrschende Ansicht unserer Zeit ist die: Eine Sache kann wahr oder falsch sein, je nach dem Standpunkt, von dem man sie betrachtet… Die Wahrheit ist natürlich wahr, aber es wäre unhöflich, wenn man das Gegenteil Lüge nennen würde.“
Wie aktuell diese Aussage doch ist! Wir sprechen von Dialektik. Das aus dem Griechischen abgeleitete Wort bedeutet die Kunst der Überredung, die Methode zur Wahrheitsfindung, meint aber auch die Lehre von den Gegensätzen in den Dingen bzw. Begriffen – und die Auffindung und Aufhebung dieser Gegensätze.
Der aufgeklärte Mensch der Gegenwart – so will man es – redet nicht mehr von Gut oder Böse, von Schwarz oder Weiß, von Süß oder Sauer: Es sieht die Komplexität der Dinge und entscheidet sich für die Toleranz; allerdings für eine missverstandene, die alles gleichwertig sieht und sich jeglicher Bewertung enthält.
Besonders verhängnisvoll wirkt sich das in der gegenwärtigen Situation der religiösen Welt aus. So selbstverständlich es ist, Anderen – ganz gleich welche Lebens- und Glaubensauffassung sie vertreten- Achtung entgegenzubringen, so ist es nach der Bibel auch geboten, von Gott und Satan, von Wahrheit und Lüge, von Aufrichtigkeit und Heuchelei, von Führung und Verführung zu reden. Noch einmal Surgeon: „Die Wahrheit der Schrift ist kein Wachsklumpen, dem man eine beliebige Form geben oder ein Stück Zeug, das man nach der jeweiligen Methode zuschneiden kann.“
Die vielzitierte Satz: „Die Lehre trennt, die Liebe eint“ ist falsch, denn die Liebe freut sich über die Wahrheit (1. Kor 13,6). Was Wahrheit ist, dafür sin die Maßstäbe von Gott gesetzt: JAHUSCHUWAH (Joh 14,6) und sein Wort (Joh 17,17).
Und ist nicht aufgetragen, neue Wahrheiten zu finden, und wir dürfen die alten nicht verrücken. Denn das hätte Konsequenzen, weil wir für unser Denken und Handeln vor Gott verantwortlich sind. Auch das ist eine heute gern vergessene Tatsache
Josef Butscher
Quelle: Andachtsbuch 2013 Tag 31 August, Advent-Verlag